These 1: Je spontaner desto effektiver (leider nur bei hoher intrinsischer Motivation)
Ich habe das Glück als Freiberuflerin mir meinen Tag relativ frei einteilen zu können. Dies ermöglicht mir spontane Lernaktionen. Man muss die Feste feiern wie sie fallen. Wenn sich eine Interaktion ergibt und das Thema interessant ist, dann passiert plötzlich unglaublich viel. So etwas lässst sich nicht planen. Es geschieht einfach – und augenblicklich ist man im Flow.
Wer motiviert ist und die Möglichkeit hat, sich diesem Flow hinzugeben ist in der angenehmen Situation, selbstorganisiertes Lernen so richtig auskosten zu können. Lernen ist für mich meist auch ein Stück Persönlichkeitsentwicklung. Es findet nicht zu festen Zeiten statt. Es geschieht vielleicht vor oder nach einer Lehrveranstaltung, vielleicht beim Aufstehen oder nach einem Spaziergang. Es kommt manchmal in Form eines eindrucksvollen Aha-Erlebnisses, manchmal ganz leise als einfacher Gedanke. In welcher Form auch immer sich Lernerfolg einstellt, bei mir persönlich erfolgt er meist spontan. Wenn ich von meinen persönlichen Erfahrungen ausgehe, stelle ich fest, dass spontanes Lernen eine schnelle und gute Art sein kann, sich weiter zu bilden.
These 2: Microlearning mit inhaltlichem Unterbau ist auch in MOOCs erfolgreich
Ellenlange Texte sind für mich zunächst einmal demotivierend, vor allen Dingen dann, wenn die einzige Motivation darin besteht, dass ich mich auf etwas vorbereiten soll, das ich nicht kenne und von dem ich daher auch nicht weiß, ob es mir einen persönlichen Mehrwert bringt oder nicht. Es braucht einfach zu viel Zeit, lange Texte vor diesem Hintergrund zu lesen.
Viel schlimmer noch: Das lange lesen hält mich von der Zusammenarbeit im Netz ab. Es stört die Interaktion. Ich lese meistens die zur Vorbereitung eines MOOCs vorgeschlagenen Texte gar nicht, denn meine Zeit ist knapp. Und ich steige auch nur dann in ein Thema ein, wenn es gerade spontan passt. Nicht umsonst wird die Selbstorganisation in MOOCs so wichtig genommen. Und zur Selbstorganisation gehört auch, den einfachsten Weg zu gehen. Und der liegt für mich persönlich weniger darin, Texte zu lesen die gleich zu Beginn „vorgesetzt“ werden und die gelesen werden „sollen“. Eine „Ich informiere mich zunächst einmal Mentalität“ steht einer „learning by doing Mentalität“ gegenüber – Eine Frage des Lernstils. Beide Mentalitäten sollten in einem MOOC auf ihre Kosten kommen.
These 3: Gelesen wird themenbezogen und nur nach persönlicher Empfehlung
Vielen Dank Cornelie Picht (@Nele_we) und Johannes Moskalium (@moskaliuk) für die Textempfehlungen am heutigen Tage. Ja, es kommt tatsächlich vor, dass ich Texte auch wirklich lese. 😉 Wenn ich in einem Thema so richtig drinstecke, von dem ich mir einen persönlichen Wissenszuwachs und Mehrwert erwarte, dann habe ich das Bedürfnis tiefer in die Marterie einzusteigen. Dann ist es Zeit für einen langen, gerne auch wissenschaftlichen Text. Und dann bin ich auch bereit, meine kostbare Zeit zu erübrigen.
Wenn dann noch eine oder mehrere persönliche Empfehlungen für einen Text gegeben wurden, dann bin ich mir wirklich sicher, dass sich das Lesen lohnt. Ähnlich funktioniert das auch bei Studenten, die sich gegenseitig Tipps geben, welches Vorgehen sinnvoll ist und welches nicht. Das läuft bei uns an der Uni über eine Facebook-Gruppe zu der Lehrende aber keinen Zugang haben sowie im persönlichen Gespräch der Studierenden untereinander.
These 4: Visuelle Darstellungen von Wissensinhalten sind effizienter und schneller zu erfassen
Und wenn mir die Wissensinhalte dann auch noch als Grafik Infografik oder Chart präsentiert werden, bin ich glücklich. Ich erhalte dadurch die Möglichkeit, mir einen schnellen Überblick zu verschaffen. Dies hilft mir insbesondere dann, wenn ich anschließend einen Text zum Thema lese, denn ich weiß schon, was im Text vorkommt und kann dadurch vorab beurteilen, ob der zu erwartende persönliche Wissenszuwachs das dafür notwendige „Zeitopfer“ rechtfertigt.
Anmerkung: Nach dem Hangout gerade eben, könnte ich noch weitere Zeilen beispielsweise zum Thema Selbstorganisation schreiben. Ich hebe mir das für ein anderes Mal auf und lasse es jetzt einfach mal so stehen. Danke an alle MOOC-Teilnehmenden heute für einen äußerst interessanten und lehrreichen Tag. Er war es wert, dass ich dafür spontan meine Arbeit (die sich gerade stapelt) verschoben habe.
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